6.07.1927 - 15.05.2020
Wie wir kürzlich erfahren haben, ist bereits am 15. Mai 2020 die Sängerin und Hochschulprofessorin Edith Ostendorf verstorben.
Ostendorf, begann 1948 ein Studium an der Westfälischen Schule für Musik in Münster und schloss dieses 1952 mit der Opernreifeprüfung ab. Von 1955-58 erhielt sie ein Engagement am Lippischen Landestheater Detmold. Dort war Ostendorf neben vielen weiteren Rollen u.a. als Eurydike in „Orpheus und Eurydike“ von Gluck, als Cherubino in „Die Hochzeit des Figaro“, als Pamina in der „Die Zauberflöte“ von Mozart sowie als Mimi in „La Bohème“ von Puccini zu hören. Im Anschluss erhielt Edith Ostendorf ein zweijähriges Engagement am Theater Trier. Hier sang sie u.a. die Partie der Agathe im „Freischütz“ von Carl Maria von Weber, die Leonore im „Troubadour“ von Verdi oder die Micaela in „Carmen“ von Bizet. In zahlreichen Liederabenden begeisterte Edith Ostendorf zudem mit ihrer warmen, lyrischen Sopranstimme ihr Publikum.
Im Jahr 1961 entschied sich Edith Ostendorf dafür ihre Bühnenkarriere zugunsten eines Schulmusikstudiums an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold und anschließenden Arbeit als Musikpädagogin aufzugeben. Auf diesem Weg kam Edith Ostendorf schließlich auch an die Kölner Musikhochschule, zunächst von 1967 bis 1971 als Hauptfachlehrerin Gesang am Institut für Schulmusik, ab 1971 bis 1990 als Professorin und nach ihrer Pensionierung noch zwei Jahre im Lehrauftrag. Bis 2016 unterrichtete sie weiter privat Gesangsschüler*innen.
Die Hochschule trauert um eine herausragende Pädagogin und Künstlerin, die ihren Studierenden half, so manche stimmliche aber auch menschliche Hürde zu meistern. Fachliche Kompetenz, Verständnis für die Sorgen und Nöte ihrer Student*innen und eine große Dialogfähigkeit zeichneten sie bei Ihrer Lehrtätigkeit aus. Stets im Vordergrund stand ihr Ziel, es den jungen Menschen zu ermöglichen, sich im Musizieren und durch eine vertiefte Auseinandersetzung mit Musik selbst zu spiegeln und sich dadurch besser zu erfahren.
Die Hochschule für Musik und Tanz Köln wird ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Prof. Dr. Heinz Geuen
Rektor der HfMT Köln