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Festwoche: »Noten, die verboten waren«

ein Abend mit Studierenden aller Gesangsklassen

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 waren diese bemüht, das deutsche Musikleben organisatorisch möglichst vollständig zu erfassen. Verschiedene Kontrollinstanzen – wie z. B. der »Städtische Musikbeauftragte« – wurden installiert, um die musikalischen Angebote vor Ort auf ihre ideologische Kompatibilität zu überprüfen. Die neu gegründete Reichsmusikkammer war für die reichsweite Erfassung und Gleichschaltung aller musikalischen Akteur*innen zuständig. Nur wer Mitglied war, durfte musikalisch aktiv werden.

Da die Mitgliedschaft in der Reichsmusikkammer nur »arischen « und/oder politisch wie musikalisch angepassten Musikschaffenden vorbehalten war, wurden viele jüdische und auch anderweitig unerwünschte Musiker*innen und Komponist*innen, samt ihrer Werke, aus dem deutschen Musikleben verstoßen.
Musik aus früheren Epochen wurde für eigene Propaganda missbraucht oder ebenfalls verboten, da sie zu religiöse Texte transportierte (wie z. B. Oratorien von Händel) oder die Texte von jüdischen Dichtern stammten (so z. B. Lieder von Robert Schumann mit Texten von Heinrich Heine).

Die Operette geriet sofort ins Visier der Nationalsozialisten. Direkt nach der Machtergreifung begann Reichspropagandaminister Goebbels damit, die Operette auf Parteikurs zu bringen und ideologisch zu bereinigen. Jüdische Komponist*innen wurden verboten, Librettist*innen unterschlagen, freie Theater geschlossen. Bekannte Opern und Operetten verschwanden mit sofortiger Wirkung vom Spielplan an den Bühnen.

Viele Komponist*innen und Librettist*innen verließen Deutschland und gingen ins Exil; andere wurden deportiert und in den Konzentrationslagern ermordet. Zu denen, deren Musik verboten wurde zählten u. a.: Paul Abraham, Emmerich Kálmán, Leon Jessel, Jacques Offenbach, Viktor Ullmann, Werner Heymann und Robert Stolz. Mit Melodien aus Opern und Operetten erinnern wir u. a. an diese Komponisten und eine Zeit, die sich hoffentlich nie wiederholen wird.

Datum Mittwoch, 25.06.2025
18:00 Uhr
Ort Kammermusiksaal
Unter Krahnenbäumen 87
50668 Köln
Eintritt
frei
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