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Die Hochschule trauert um Prof. Christoph Caskel

Am 19.02.2023 verstarb Prof. Christoph Caskel im Alter von 91 Jahren. Prof. Christoph Caskel gehörte zu den prägendsten Persönlichkeiten der Hochschule für Musik und Tanz Köln, ihm haben wir viel zu verdanken.

Im Wintersemester 1949/50 kam Christoph Caskel zum Studium an die Hochschule für Musik Köln, in dessen Verlauf er mit der neuen Musik in Kontakt kam. Eine Teilaufführung von Pierre Boulezʼ „Marteau sans Maître“ bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt 1956 machten ihn schlagartig als Interpreten der Nachkriegsavantgarde bekannt. Fortan schrieben etliche zeitgenössische Komponisten eigens Solowerke für ihn und er wirkte bei zahlreichen Uraufführungen mit. So spielte er ab 1959 bei den Darmstädter Ferienkursen u.a. erstmalig Karlheinz Stockhausens Solokomposition „Zyklus“ und wirkte bei zahlreichen weiteren Uraufführungen von Mauricio Kagel, Hans Werner Henze, Helmuth Lachemann und anderen mit. Als Interpret der neuen Musik der 1960er bis 80er Jahre ist er auf zahlreichen Rundfunkaufnahmen und Schallplatteneinspielungen zu hören. Neben den Uraufführungen verdanken ihm viele Komponisten dieser Jahrzehnte auch die durch ihn vermittelte Kenntnis von Perkussionsinstrumenten, Schlägeltypen, gängigen und erweiterten Spieltechniken. Mit dem Klavierduo Aloys und Alfons Kontarsky spielte er Béla Bartóks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug gleich zweimal 1963 und 1977 auf Schallplatte ein. Und auch sein Interesse für historische Schlaginstrumente brachte ihn zeitweilig als Paukist mit der Capella Coloniensis zusammen. Nachdem Caskel 1963 zunächst Schlagzeug an der Rheinischen Musikschule unterrichtet hatte, wurde er 1975 Professor für Pauken und Schlagzeug an der Hochschule für Musik Köln. In Lehre und Forschung sorgte er für Innovationen im Schlagzeugbereich und war maßgeblich an der Ausweitung des Instrumentariums sowie der Entwicklung einer neuen Schlagzeug-Hochschul­didaktik beteiligt. Er begleitete im Laufe seiner langjährigen Hochschultätigkeit zahlreich Studierende, die seit den späten 1970er Jahren bis heute die Szene der neuen Musik in Köln und weit darüber nachhaltig geprägt haben und noch heute prägen. Zu seinen Schülern zählten unter anderem die Schlagzeuger und Komponisten Manos Tsangaris und Sascha Dragićević, ferner der Jazzschlagzeuger Frank Köllges, Thomas Oesterdiekhoff und Thomas Meixner.

Mit Prof. Christoph Caskel verliert die Hochschule einen allseits geschätzten und engagierten Kollegen, einen großartigen Musiker und Freund. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner ganzen Familie. Die Hochschule für Musik und Tanz Köln wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Für das Rektorat und den Senat der HfMT Köln
Prof. Tilmann Claus
Rektor

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