
Die Ereignisse in Israel und Gaza beschäftigen viele Studierende, Lehrende und Mitarbeiter*innen der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Einige sind durch ihre Herkunft oder durch familiäre und freundschaftliche Verbindungen direkt betroffen. Wir wissen, dass diese Situation für viele emotional sehr belastend ist. Unser Mitgefühl gilt allen Zivilist*innen in Gaza und Israel, die Opfer von Krieg und Gewalt geworden sind. Besonders denken wir an unsere Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter*innen israelischer oder palästinensischer Herkunft, die um Angehörige, Freund*innen oder Kolleg*innen trauern oder sich Sorgen machen.
Als künstlerische Hochschule, an der Menschen aus zahlreichen Ländern zusammenkommen, sehen wir es als unsere Aufgabe, einen respektvollen und geschützten Rahmen für Austausch und Begegnung zu bieten – und alle unsere Mitglieder vor Diskriminierung zu schützen. Die HfMT Köln ist ein Ort des künstlerischen und wissenschaftlichen Dialogs, der Freiheit der Kunst und Wissenschaft, demokratischer Werte und gelebter Menschlichkeit.
Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und Rassismus haben an der Hochschule für Musik und Tanz Köln keinen Platz.
Bei der Semestereröffnung kam es zu einer Störung auf der Bühne. In diesem Fall mussten Verantwortliche einschreiten, um die Sicherheit und den weiteren Ablauf zu gewährleisten. Diese Entscheidung wurde sehr sorgfältig getroffen und blieb glücklicherweise ein Einzelfall.
Wir möchten an dieser Stelle deutlich sagen:
Unterschiedliche Sichtweisen und lebendige Diskussionen sind an unserer Hochschule erwünscht. Viele von uns erleben im täglichen Miteinander, in Proben, Seminaren und künstlerischen Projekten, wie bereichernd diese Vielfalt sein kann. Nicht akzeptabel sind jedoch Grenzüberschreitungen, verletzende Äußerungen und aggressives Verhalten. Ebenso wenig tolerieren wir Störungen von Veranstaltungen – unabhängig davon, ob die geäußerten Inhalte von der Meinungsfreiheit gedeckt sind.
Die Ereignisse der vergangenen Zeit haben gezeigt, wie herausfordernd ein stark polarisiertes gesellschaftliches Umfeld sein kann – gerade für eine Kunsthochschule, die sich durch internationale Vielfalt, intensiven persönlichen Austausch und zahlreiche öffentliche Veranstaltungen auszeichnet. Die Hochschulleitung wird Maßnahmen ausbauen und ergänzen, die den respektvollen Umgang auf Veranstaltungen sowie im Proben- und Lehrbetrieb stärken. Dazu gehören u. a. Sensibilisierungs- und Unterstützungsangebote.
Die Hochschule für Musik und Tanz Köln soll ein Ort bleiben, an dem Freiheit der Kunst und Wissenschaft, Vielfalt, Menschlichkeit und ein achtsamer Umgang miteinander selbstverständlich gelebt werden. Ein Ort, an dem sich Studierende, Lehrende und Mitarbeiter*innen unabhängig von Herkunft oder Haltung sicher fühlen und gemeinsam arbeiten, lernen und künstlerisch wachsen können – auch in herausfordernden Zeiten.