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Die klassische Musikkultur ist weiß, männlich, westlich; was nicht in dieses Raster passt, bleibt oft unerhört – auch in der Neuen Musik. Mit Composing While Black & Queer richten wir das Ohrenmerk auf die intersektionale Vielfalt jenseits dieser Norm. Im hundertsten Jahr der Hochschule für Musik und Tanz Köln stellt das dreitägige Minifestival nicht nur Fragen nach Teilhabe und Inklusion – es denkt Musik auch als Möglichkeitsraum für eine diverse Zukunft(smusik).
Warum fehlen bestimmte Stimmen in Konzertprogrammen und Curricula? Wie lassen sich solche unerhörten Stimmen nicht nur sicht-, sondern auch hörbar machen? Wer wird gehört, wer überhört? Wer darf sprechen und wer muss zuhören? Fragen wie diese stehen im Zentrum des interdisziplinären Festivalformats, das künstlerische Praxis und kritische Theorie in einen Dialog setzt. Initiiert von Susanne Blumenthal (Interpretation Neue Musik) und Anna Schürmer (Musikwissenschaft/Sound Studies), findet Composing While Black & Queer vom 27. bis 29. Oktober 2025 an der HfMT Köln statt.
Bereits im Sommersemester 2025 begann die inhaltliche und künstlerische Auseinandersetzung in einem Projektseminar mit Studierenden unterschiedlicher Fachbereiche: Während auf wissenschaftlicher Ebene Themen wie Rassismus, Intersektionalität und Queerness diskutiert wurden, entstand auf künstlerischer Seite ein Konzertprogramm, das eben solche Perspektiven hörbar macht. Diese Vorbereitung kulminiert Im Festival, das hochkarätige internationale Gäste* nach Köln bringt: George Lewis, afroamerikanischer Komponist, Improvisator und Professor an der Columbia University (New York), Elaine Mitchener, Composerin-Performer von der Londoner Guildhall School, sowie Jessie Cox, afroschweizerischer Schlagzeuger, Komponist und Forscher an der Harvard University (Boston).
Den Auftakt bilden am 27. Oktober zwei Masterclasses, in denen Lewis und Mitchener mit Studierenden der HfMT Köln arbeiten. Am Abend folgt ein öffentliches Portraitkonzert, das sich ganz dem Werk von George Lewis widmet – interpretiert vom Ensemble CoILab unter der Leitung von Susanne Blumenthal. Der 28. Oktober steht im Zeichen intersektionaler Perspektiven: Tagsüber lädt das Symposium Zukunftsmusik beyond the white/male frame mit Keynotes, einem Studierendenpanel und einem Roundtable zur Diskussion ein. Am Abend präsentieren Blumenthal und ihr Ensemble im Konzert Intersections Werke mehrfach marginalisierter Komponist*innen – ein Plädoyer für eine vielstimmige musikalische Gegenwart. Den Abschluss bildet am 29. Oktober ein Beitrag von Jessie Cox zur Ringvorlesung ZUKUNFT(((s)))MUSIK, in dem er mit Sonic Fictions spekulative (Audio-)Visionen einer diverseren Zukunft entwirft.
Dates |
10.00-17.00 Uhr Symposium: »Zukunftsmusik beyond the white/male frame« 19.30 Uhr Konzert: »Intersection« – Werke mehrfach Marginalisierter Ensemble CoILab, Susanne Blumenthal |
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Location |
Kammermusiksaal
Unter Krahnenbäumen 87 50668 Köln |
Entry |
free
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