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Ein Werk wird neu entdeckt

Die HfMT Köln bringt die Oper „Le Trame deluse“ von Domenico Cimarosa auf die Bühne und beleuchtet die Gattung der Opera buffa in einer internationalen Konferenz

In der Oper wird heute viel zu selten gelacht – den Schwerpunkt des internationalen Repertoires bilden Tragödien von Verdi, Puccini, Wagner und vielen anderen. Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert sah das ganz anders aus: Die italienische Opera buffa war damals die am weitesten verbreitete Form des Musiktheaters in Europa. Komponisten wie Domenico Cimarosa, Giovanni Paisiello und bald allen voran Gioachino Rossini beherrschten die Spielpläne. Das änderte sich erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts grundlegend, als sich weltweit eine kommerzielle Unterhaltungsindustrie entwickelte und mit der Operette, der Revue und dem Musical neue Formen des unterhaltenen Musiktheaters außer- beziehungsweise unterhalb des klassischen Opernbetriebs entstanden.
Umso mehr stellt sich die Herausforderung, das Repertoire der komischen Oper des 18. und 19. Jahrhunderts für ein heutiges Publikum neu zu entdecken. Auch jenseits der bekannten Meisterwerke von Mozart, Rossini und Donizetti warten unzählige Opern darauf, aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu werden.

Eine dieser Opern ist die Opera buffa „Le Trame deluse“ von Domenico Cimarosa. Das Werk war am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch außerhalb Italiens sehr erfolgreich und wurde an vielen Orten nachgespielt, u.a. in Wien (1787), Bratislava (1788), Budapest (1789), Dresden (1789), Weimar (1794) und Berlin (1808). Nach der Blütezeit der Opera buffa geriet es zunehmend in Vergessenheit.
Im Rahmen eines dreijährigen Projekts an der Hochschule für Musik und Tanz Köln wird das Werk jetzt zu neuem Leben erweckt. Unter der musikalischen Leitung von Timo Handschuh und in der Inszenierung von Thilo Reinhardt wird die Geschichte von Ortensia und ihrem Partner, dem Betrüger Don Nardo Fionza, die sich in das Haus des reichen, doch sehr naiven Don Artabano eingeschlichen haben und ihm vorgaukeln, dass Ortensia die versprochene „Ehefrau“ sei, auf die Bühne gebracht. Bei der Umsetzung des Stoffs orientieren sich Thilo Reinhardt und die Kostüm- und Bühnenbildnerin Katharina Gault an den Figuren der Commedia dell'arte und legen großen Wert auf das gestische Spiel der jungen Sänger*innen.

Bis es zu dieser Umsetzung kam, waren allerdings viele aufwendige Vorarbeiten notwendig. U.a. wurde eine wissenschaftlich-kritischen Edition der Oper verfasst, durch die das Werk sowohl für die Forschung als auch für künftige Aufführungen an anderen Theatern wieder zugänglich gemacht werden soll. Michael Weiger erstellte neues Notenmaterial, Timo Handschuh und Stephan Wehr passten in engem Austausch mit Weiger dieses für das Spiel im Orchester und auf der Bühne an.
Herausgekommen ist eine spritzige Komödie, in der deutlich wird, dass die besondere und edle Klangkunst des Komponisten Cimarosa in den leisen Tönen liegt.

Parallel zur Opernproduktion beleuchten Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland auf einer internationalen Konferenz mit dem Titel „Opera buffa gestern und heute“ in chronologischer Entwicklung die wichtigsten Stationen, Komponisten und Werke in der Geschichte der Bühnengattung der Opera buffa. Dabei wird auch die Frage gestellt, worüber das Publikum in unterschiedlichen Epochen lachte, welche Gründe hierfür ausschlaggebend waren und wie die Musik beschaffen sein musste, um diese komische Wirkung zu erzielen. Ein besonderes Augenmerk gilt zudem den Anforderungen an heutige Sänger*innen im Umgang mit diesem Repertoire.

OPER Le Trame deluse

  • FR 19.04. 19:30 Uhr Premiere
  • SA 20.04. und MO 22.04. 19:30 Vorstellungen
  • Konzertsaal der HfMT Köln

Opera buffa von Domenico Cimarosa
Sänger*innen und Orchester der HfMT Köln
Musikalische Leitung: Timo Handschuh
Inszenierung: Thilo Reinhardt
Bühnenbild und Kostüm: Katharina Gault
Licht: Thomas Vervoorts

Eintritt: jeweils 6 Euro, Karten über KölnTicket und an der Abendkasse

Tagung „Opera buffa gestern und heute“

  • FR 19.04. 15:00-18:00 Uhr
  • SA 20.04. 10:00-13:00 und 15:00-18:30 Uhr
  • SO 09:30-13:30 Uhr
  • Kammermusiksaal der HfMT Köln
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