Das neue Weiterbildungsprogramm des Netzwerk Musikhochschulen für das Wintersemester 2020/21 ist da. Hier finden Sie spannende und abwechslungsreiche Veranstaltungen, die aus den Bedarfen der Praxis heraus konzipiert wurden und Ihnen die Möglichkeit bieten, sich in internen oder auch hochschulübergreifenden Workshops mit Kolleg*innen fortzubilden und zu inspirierenden Themen einer perspektivreichen Lehre auszutauschen.
Wem die Aufgabe zufällt, Besprechungen und Sitzungen zu leiten, kann es im Vorfeld etwas unwohl werden. Was wird passieren? Wie lässt es sich lenken? Wie kann man auf Ergebnisse hinarbeiten? Wie lassen sich die Ungezügelten zähmen und die Stillen einbeziehen? Mit anderen Worten: Wie kann man das kreative Potenzial von Besprechungen und Sitzungen ausschöpfen? Wie kann man durch geschickte Moderation für gute Ergebnisse und zufriedene, aktive Teilnehmer*innen sorgen?
In diesem Workshop soll es darum gehen
Der Workshop findet online als Videokonferenz statt. Es wechseln Phasen der Information, des Erfahrungsaustauschs, der Diskussion, des Ausprobierens und der Selbstreflexion. Ziel ist es, alle Teilnehmer*innen zu befähigen, Besprechungen und Sitzungen selbstbewusst, kreativ und ergebnisorientiert zu leiten. Gemachte Erfahrungen und mögliche Fragen können wieder in den nächsten Workshoptermin einge- speist werden und somit prozessorientiertes Lernen ermöglichen.
Stephan Schmitz ist Diplom-Theologe, Diplom-Kaufmann (FH) und Psychodrama- leiter. Als selbstständiger Berater liegen seine Arbeitsschwerpunkte in der Moderation von Besprechungen und Versammlungen und in der Einzelberatung (Coaching). Zu seinen Kunden zählen vor allem Verbände, Hochschulen und Sozialunternehmen.
Lehrende müssen sich mit unterschiedlichsten Rollenbildern auseinandersetzen. Sie sind nicht nur Didaktikexpert*innen und Vermittler*innen von Wissen, sondern häufig auch Unterstützer*innen und Lernbegleiter*innen. Dies beinhaltet unter anderem eine fachlich inhaltliche Beratung von Lernenden als auch eine individuelle Unterstützung und personenbezogene Beratung. Studierende fühlen sich gut begleitet, wenn die Qualität des persönlichen Kontaktes und der Beziehungsaufbau durch Respekt, Wertschätzung, Klarheit, Transparenz und Verständlichkeit geprägt sind. Somit sind Lehrende auch „Kulturträger“.
Lehrende brauchen Beratungskompetenz, um vorbereitet zu sein auf:
Neben der Vermittlung eines systemischen Beratungsverständnisses bietet der dreigeteilte Workshop die Möglichkeit, in einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch praxisbezogene Ideen zu entwickeln und diese im Lehralltag zu erproben. Gemachte Erfahrungen und mögliche Fragen können wieder in den nächsten Workshoptermin eingespeist werden und somit prozessorientiertes Lernen ermöglichen.
Karin Nöcker ist Diplom-Psychologin. Seit 1998 lehrt sie als zertifizierte Leh- rende (SG) am IF Weinheim: Institut für Systemische Ausbildung und Entwick- lung in den Bereichen Beratung, Therapie, Coaching und Supervision. Seit 1994 arbeitet sie in eigener Praxis. Mitglied der Lehrpraxis molter nöcker networking- systemisches Design und Management www.molter-noecker-networking.de
Erfahrungsaustausch und Auffrischung der Methode "Critical Response Process" ermöglichen Weiterentwicklung der eigenen Feedbackpraxis.
Prüfungen stellen nicht nur an Studierende größte Anforderungen, sondern auch an die Lehrenden, die planen, durchführen und schließlich bewerten müssen. Gerade im künstlerischen Bereich gehen die Meinungen hierzu oft auseinander. Nicht zuletzt, weil sich "Künstlerisches" einer klaren Mess- bzw. Fassbarkeit entzieht.
Welche Leistung soll bewertet werden? Nach welchen Kriterien wird beurteilt? Welche Rolle spielen Atmosphären - in der "reinen" künstlerischen Darbietung, aber auch perfomativ bzw. räumlich: Wie vverhalten sich die Prüfer*innen? Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team? Welchen Einfluss übt dies auf die Prüfungssituation aus? Wie bereite ich mich als Lehrende*r entsprechend vor?
Diese und ähnliche Fragen sollen in dem Workshop besprochen werden. Eindeutige Antworten können kaum gefunden werden. Vielmehr geht es um einen gemeinsamen Reflexionsprozess und Erfahrungsaustausch, aus dem möglicherweise passende Kriterien erwachsen. In jedem Fall soll das eigene Verhalten hinterfragt, sowie über Rollen und kommunikative Aspekte in Prüfungssituationen nachgedacht werden. Im besten Fall führt dies zu einem guten Prüfungsklima, Fairness und einer Begegnung mit Studierenden auf Augenhöhe.
Prof. Dr. Katharina Bradler studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Musikpädagogik und Philosophie in München, sowie Instrumentalpädagogik mit Hauptfach Geige in Osnabrück. 2016 wurde sie Professorin für Musikpädagogik an den Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. 2020 folgte sie dem Ruf an die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden.
In den Modulbeschreibungen und Prüfungsordnungen der Musikhochschulen wird in aller Regel höchst detailliert definiert, welche Kompetenzen Musikstudierende am Ende ihres Studiums besitzen müssen. Doch ist damit schon beschrieben, welche vielfältigen inneren Prozesse sie im Laufe ihres Studiums durchlaufen? Neue inhaltliche Horizonte, ungeahnte Bildungserlebnisse, beglückende Selbstfindungsprozesse, aber auch tiefgreifende Verunsicherungen, persönliche Krisen, Neuorientierungen, verstärkt womöglich durch eine mit jedem Semester anwachsende berufliche Perspektivlosigkeit, grundieren die scheinbar so systematische und zielgerichtete Kleinschrittigkeit der Kompetenz- und Qualifikationsziele. Jeder Studienweg, so motiviert und selbstgewiss er in Angriff genommen werden mag, ist letztlich ein individuelles Abenteuer, das die gesamte Persönlichkeit herausfordert.
Was müssen Lehrende einer Musikhochschule wissen und können, um diese mitunter schwierigen Bildungs- und Findungsprozesse kompetent zu begleiten? Dieses Seminar will gemeinsam mit allen Teilnehmer*innen erste Antworten auf diese Frage finden. Dabei soll es betontermaßen nicht um die Vermittlung eines normierten hochschulpädagogischen "Wissens" gehen. Keine pädagogische Trickkiste, dafür aber ein gemeinsamer Reflexionsprozess, der auch die eigenen biographischen Wege einbezieeht, werden im Mittelpunkt stehen. es geht darum, den Blick für die vielfältigen Motivationen, Zielsetzungen und Studienverläufe zu sensibilisieren und diese Aspekte mit den eigenen Erwartungen und Sichtweisen in Beziehung zu setzen.
Prof. Dr. Wolfgang Lessing studierte Violoncello, Schulmusik, Germanistik und Philosophie. 2002 wurde er Professor für Instrumental- und Gesangspädagogik an der Musikhochschule Dresden, 2018 wechselte er an die Musikhochschule Freiburg. Er ist tätig als Sprecher der "Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Musikpädagogischer Studiengänge in Deutschland" (ALMS), des Ausschusses "Künstlerisch-Pädagogische Studiengänge" (KPS) bei der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen, sowie als Cellist im Ensemble Phorminx.
In diesem kurzen Webinar haben Sie die Möglichkeit, sich über Ihre Erfahrungen mit der "Kollegialen Hospitation" auszutauschen.
Feierlicher Abschluss
Prof. Ursula Schmidt-Laukamp
Lokale Koordinatorin des Netzwerks Musikhochschulen
Telefon: 0221-28380373 | 0179-5194477
E-Mail: Ursula.Schmidt-Laukamp(at)hfmt-koeln(dot)de
Das Netzwerk ist ein Verbund von elf Musikhochschulen in Deutschland mit einem Zentrum in Detmold. Das zentrale Anliegen des Netzwerks besteht darin, die Qualität der Musikhochschulen zu sichern, indem es in den Bereichen Lehr-, Personal-, und Organisationsentwicklung Unterstützung bietet. Das Netzwerk sorgt für Kommunikation unter den Musikhochschulen und fungiert dabei zum einen als Plattform für Austausch von Informationen und Erfahrungen aus den Bereichen Lehre, Forschung und Verwaltung sowie zum anderen als Begleitung für und Beratung über professionelle hochschulunterstützende Evaluationsformen und -vorhaben.
Dieses Vorhaben ist aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12052H gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
Kontakt
Prof. Ursula Schmidt-Laukamp
Lokale Koordinatorin des Netzwerks Musikhochschulen
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