„Alle Mitglieder der Hochschule ‐ Studierende, Lehrende und Mitarbeiter*innen der Hochschulverwaltung ‐ übernehmen Verantwortung für einander und die gemeinsamen Ressourcen. Sie gehen wertschätzend miteinander um und bekennen sich zu den unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage ihres gemeinsamen Wirkens.“ Leitbild der HfMT Köln
Die kontinuierliche gemeinsame Verständigung über die ethischen Grundsätze des Handelns aller Hochschulmitglieder gehört zu den zentralen Aufgaben der HfMT Köln. Seit 2016 setzt die HfMT Köln diesen Auftrag in Form einer fortlaufenden Kampagne gegen jede Form von Diskriminierung und Machtmissbrauch in allen Bereichen des Hochschullebens um. Ziele der Kampagne sind Sensibilisierung, Empowerment sowie die konstruktive gemeinsame Reflexion herausfordernder und potentiell grenzüberschreitender Situationen, u.a. in Form von Plakatserien, künstlerischen Aktionen, Podiumsdiskussionen sowie Workshop- und Informationsangeboten. So hat der Senat der HfMT Köln im Januar 2020 ergänzend zum Leitbild einen „Code of Conduct“ beschlossen. Der Code of Conduct und seine kontinuierliche Weiterentwicklung ist eine Selbstverpflichtung aller Hochschulangehörigen der HfMT Köln zu einem respektvollen und aufmerksamen Umgang miteinander.
Die Kampagnen werden in einer Arbeitsgruppe gemeinsam mit Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter*innen geplant. Bei Interesse an einer Mitarbeit in der AG „Ethische Grundsätze“ kontaktieren Sie bitte
Im Studienjahr 2021/22 führt die HfMT Köln die inhaltliche Arbeit zum Thema „Chancengerechtigkeit“ weiter, die mit der Ethik-Kampagne 2020/21 begonnen wurde.
Die Sensibilisierung für Chancengerechtigkeit und die Kritik an Chancenungerechtigkeit sind und bleiben wichtige, anspruchsvolle und dringliche Anliegen für jede Bildungsinstitution und damit auch für die HfMT Köln. Unter „Chancengerechtigkeit“ verstehen wir grundsätzlich den fairen Zugang und die gerechte Teilhabe an Bildungsmöglichkeiten für alle Angehörigen unserer Hochschule. Wir stellen uns als Hochschulgemeinschaft deshalb die Frage, was wir konkret tun können, was wir verbessern können, um bestehende Benachteiligungen zu überwinden und um allen Hochschulmitgliedern die Entfaltung ihres Potenzials zu ermöglichen.
Im letzten Jahr haben sich mehrere Arbeitsgruppen intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt und es sind konkrete Ergebnisse entstanden, die zum Nachdenken und Verändern angeregt haben. Auch zum Auftakt der diesjährigen Kampagne sind es unsere Hochschulmitglieder selbst, die mit ihren Gesichtern und ihren Positionen zum Thema „Chancengerechtigkeit“ sichtbar werden. Wichtig war uns für diese Plakat-Kampagne, dass das große, gesellschaftlich relevante Thema „Chancengerechtigkeit“ durch die Statements von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden der HfMT in seinen vielfältigen und konkreten Konsequenzen für unser Hochschulleben deutlich wird.
Die Statements sind fordernd, einladend, visionär und handfest, und damit genauso vielfältig wie die Menschen, die an dieser Hochschule lehren, lernen und arbeiten. Die Ethik-Kampagne zum Thema „Chancengerechtigkeit“ ist eine Einladung, miteinander ins Gespräch zu kommen, im Gespräch zu bleiben und die individuellen Statements mit unseren institutionellen Strukturen zusammenzudenken. Ein solcher Austausch, der Vielfalt und Vielschichtigkeit als Mehrwert versteht, hat immer zum Ziel, Veränderungen zu bewirken: Veränderungen der Wahrnehmung, des Nachdenkens und des eigenen Handelns. Veränderungen im sozialen Miteinander, in hochschulpolitischen Diskussionen, aber auch in unserer künstlerischen und wissenschaftlichen Praxis.
Auf diesen Dialog, der nach Veränderung fragt, mit Ihnen und mit euch freue ich mich und wünsche uns allen in diesem Sinne ein erfolgreiches Studienjahr 2021/22!
Anne Günster
Das Thema der diesjährigen Ethik-Kampagne der Hochschule für Musik und Tanz Köln lautet “Chancengerechtigkeit”. Unter “Chancengerechtigkeit” verstehen wir den fairen Zugang und die gerechte Teilhabe an Bildungsmöglichkeiten für alle Angehörigen unserer Hochschule. Deshalb stellen wir uns in diesem Jahr die Frage, was wir als Hochschulgemeinschaft konkret tun können, was wir verbessern können, um Benachteiligungen zu überwinden und um allen Hochschulmitgliedern die Entfaltung ihres Potenzials zu ermöglichen. In drei Arbeitsgruppen werden Lehrende, Studierende und Verwaltungsmitarbeiter*innen gemeinsam und mit unterschiedlichen Schwerpunkten über “Chancengerechtigkeit” diskutieren und Maßnahmen zur Verbesserung erarbeiten. Bei Interesse an einer Mitarbeit kontaktieren Sie bitte die Ansprechpersonen der jeweiligen Arbeitsgruppe.
Im Rahmen der Eröffnung des Studienjahres am 7. Oktober 20019 fand auch die Auftaktveranstaltung zur diesjährigen Kampagne der HfMT Köln zu ethischen Grundsätzen im Hochschulleben statt. Die aktuelle Ethik-Kampagne befasst sich mit den Leitbegriffen „Selbstbestimmung – Selbstreflexion – Selbstfürsorge“.
Wie eine Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex in der künstlerischen Arbeit aussehen kann, wurde in der Auftaktveranstaltung präsentiert und anschließend diskutiert: Prof. Thilo Reinhardt erarbeitete zusammen mit Prof. Stephan E. Wehr und den Gesangstudierenden Anna Christin Sayn, Benjamin Hewat-Craw und Sandra Gerlach die Umsetzung einer Duett-Szene aus Mozarts „Figaros Hochzeit“. Im Zentrum stand dabei zum einen die (ethische) Frage nach den Mitteln der Inszenierung von sexualisierter Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz, zum anderen die Frage nach den Möglichkeiten der beteiligten Sänger*innen, selbstbestimmt mit den psychischen und körperlichen Herausforderungen der künstlerisch-musikalischen Arbeit umzugehen. Dazu Prof. Thilo Reinhardt: „Die Figuren müssen leiden, aber den Personen soll es gut gehen beim Singen und Schauspielen.“
In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum, moderiert von Dr. Sybille Fraquelli (Gleichstellungsbeauftragte), wurde u.a. angemerkt, dass es im künstlerischen Arbeitsfeld viele ‚Grauzonen‘ zwischen professionellen und privaten Verhältnissen gebe und dass sich hierarchische Machtstrukturen häufig in subtiler Gewaltausübung äußerten. Einig war man sich darüber, dass jegliche Formen von (sexualisierter) Diskriminierung und Gewaltausübung an der HfMT nicht geduldet werden. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Ziele einer umfassenden Sensibilisierung für Machtverhältnisse und einer diskriminierungsfreien Haltung im Umgang miteinander nur über langfristige Veränderungsprozesse, z.B. in Form der Ethik-Kampagne, erreicht werden können.
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung bot ein offenes Forum im Foyer die Möglichkeit, sich weiter mit den Leitbegriffen der Ethik-Kampagne auseinanderzusetzen: An drei Themeninseln war Gelegenheit für Information und Austausch über die Initiativen und Angebote der Gleichstellungskommission („Selbstbestimmung“; verantwortlich: Dr. Sybille Fraquelli), des Qualitätsmanagements in der Lehre („Selbstreflexion“; Prof. Ursula Schmidt-Laukamp) und der Musikermedizin („Selbstfürsorge“; Prof. Dr. Peer Abilgaard). Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Ethik-Kampagne sind im laufenden Studienjahr geplant.
Ein Videoprojekt von und mit Studierenden der HfMT Köln zum Thema Diversität und Sichtbarkeit an unserer Hochschule. Das Video entstand als Studierenden-Initiative im Rahmen der AG Sichtbarkeit der HfMT Köln.
The video is a student initiative in the frame of "AG Sichtbarkeit" in the HfMT. Topics like diversity and visibility are discussed by students of all locations of HfMT Köln.